Nachhaltig erfolgreich ist, wer über aktuelles Fachwissen verfügt und es geschickt anzuwenden weiß. Immobilienmakler, die ihre Auftraggeber mit einem solchen Wissensvorsprung beeindrucken können, sind auch langfristig gut im Geschäft. Die Immobilienbranche verändert sich durch vielfältige Gesetzesänderungen laufend – wer nicht auf dem aktuellsten Wissensstand ist, macht mitunter schwerwiegende Fehler oder weiß mögliche Vorteile nicht gewinnbringend zu nutzen. Daher sind Weiterbildungen für Immobilienmakler essenziell. Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig.
Auf vorhandenes Wissen aufbauen
Wer nicht als Quereinsteiger in den Maklerberuf einsteigt, hat für gewöhnlich entweder eine Ausbildung zum Immobilienmakler absolviert oder ein einschlägiges Studium abgeschlossen. Hierzu zählen Studiengänge wie Immobilienwirtschaft, Real Estate, Immobilienmanagement, Projektentwicklung und Immobilienwirtschaft oder BWL mit dem Schwerpunkt Immobilienwirtschaft. Die meisten Berufseinsteiger starten demnach mit einem großen Paket an fundiertem Fachwissen ihre Karriere. Wer solch eine berufsspezifische Ausbildung absolviert hat, bringt ein weitaus größeres Grundwissen mit als jemand, der als Quereinsteiger in die Branche gekommen ist.
So oder so: Auch tief verankertes Wissen ist irgendwann veraltet. Der Berufszweig der Makler ist unmittelbar abhängig von Gesetzgebungen. Darum ist es eine zwingende Notwendigkeit für Makler, hinsichtlich aller Änderungen auf dem aktuellsten Stand zu sein. Dabei geht es zum Beispiel um den Umgang mit Gemeinschaftseigentum, dem Mietrechtsnovellierungsgesetz oder der Mietpreisbremse. Makler müssen sowohl betriebswirtschaftlich als auch juristisch mit aktuellen Aspekten vertraut sein, um konstant gute Arbeit leisten zu können.
Fortbildung auf eigene Faust
Die Lektüre von einschlägigen Fachmedien bildet die tägliche Grundlage für aktuelles Wissen. Das aufmerksame Lesen von Immobilien Zeitung, Handelsblatt und Co. ist für engagierte Immobilienmakler Standard. Sie folgen zudem thematisch interessanten Schlagworten in den sozialen Medien via Abonnement. Hintergründe zu den interessanten, aktuellen Kurzmeldungen lassen sich im Anschluss recherchieren.
Neben diesem Standardprogramm lohnt es sich, den Büchermarkt im Auge zu behalten und Fachbücher, die interessant scheinen, zu kaufen und zu lesen. Wissen, das man sich auf diese Weise autodidaktisch aneignen kann, bleibt lange im Gedächtnis. In Argumentationen kommt es darüber hinaus gut an, auf ein aktuelles Buch verweisen zu können, das die eigene These stützt. Ergiebige Quellen für aktuelle Immobilien-Fachbücher mit Mehrwert sind zum Beispiel iz-shop.de (http://www.iz-shop.de/), shop.haufe.de/immobilien (http://shop.haufe.de/immobilien). Gute Ergebnisse liefern auch unspezialisierte Büchershops, wenn man dort nach einschlägigen Stichworten sucht.
Seminare und Kurse
Neben eigener Literaturrecherche haben Immobilienmakler die Möglichkeit, auf zahlreiche Veranstaltungen zurückzugreifen. Hier erläutern Experten, wie Anwälte oder Ökonomen, einzelne Aspekte von Neuerungen im Detail, oder der Umgang mit ihnen wird in Workshops erarbeitet. In solchen Kursen können Makler zum Beispiel ihr Wissen über Thematiken wie das An- und Verkaufsrecht auf den neusten Stand bringen. Oder sie lassen sich anhand von praktischen Beispielen das Grundbuchrecht erläutern sowie das Erstellen von Verkehrswertgutachten trainieren. Anbieter dieser Seminare sind zum Beispiel die Handelskammern, verschiedene private Immobilien-Akademien oder Fachverlage. Einige schließen mit einem Zertifikat ab, das dem Inhaber bei seiner zukünftigen Selbstvermarktung sehr dienlich sein kann.
Voneinander lernen
Ein zentraler Bestandteil der Tätigkeit als Makler ist die Kommunikation. Je verlässlicher und umfangreicher das Netzwerk ist, umso größer ist die Aussicht auf Aufträge durch Empfehlungsmarketing. Doch nicht nur der Bekanntheitsgrad unter potenziellen Auftraggebern ist wichtig. Zur Fortbildung im weiteren Sinne gehört zudem der Austausch mit Kollegen. Abseits des Konkurrenzdenkens ist das gemeinsame Gespräch über aktuelle Fachthemen, die Auftragslage oder neue Chancen auf dem Markt eine gewinnbringende zeitliche Investition. Erste Kontakte zu Stammtischen lassen sich online in Business-Netzwerken knüpfen. Zum Beispiel bietet das Karrierenetzwerk Xing verschiedene Gruppen an, die sich mit der Baubranche oder dem Immobilienwesen beschäftigen. Der Austausch mit Kollegen ist so unmittelbar online möglich – wer es persönlicher mag, kann sich auf dieser Plattform direkt zu Stammtischen verabreden.
Über den Tellerrand schauen
Neben der Kerntätigkeit, dem Vermitteln von Immobilien, sollten Makler, so wie alle Selbstständigen, gezielt ihr Selbstmarketing verfolgen. Auch hierfür gibt es spezielle Kurse, die Immobilienmakler die notwendigen Marketing-Kompetenzen vermitteln, um sowohl ihre Person als auch ihr Immobilien-Portfolio erfolgreich bekanntzumachen. In speziellen Kursen, aber auch mithilfe von Ratgeber-Websites bzw. -Literatur können Immobilienmakler sich das notwendige Wissen aneignen. Im Anschluss ist ihnen bekannt, wie sich Print-Anzeigen gezielt schalten lassen oder was die eigene Website beinhalten sollte. Weiterhin stehen Maklern spezielle Immobilienportale als Vermarktungsplattform zur Verfügung. Mit einer entsprechenden Einführung sind auch die sozialen Netzwerke kein Hexenwerk mehr, sondern eine nützliche Unterstützung bei der Positionierung.
Fazit: Fortbildung lohnt sich
Makler, die sich bislang vor gezielter Fortbildung gescheut haben oder sie als nicht notwendig erachtet haben, sollten jetzt den ersten Schritt tun. Die Angebote sind zahlreich und so unterschiedlich, dass für jeden Geschmack die richtige Variante dabei ist: vom überzeugten Autodidakten bis zum absoluten Gesellschaftslerner.
Von Gina Doormann
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