Wenn Sie dem Blog vom Maklerscout schon eine Weile folgen, dann wissen Sie, dass wir die Immobilienbranche und den Beruf des Immobilienmaklers in seiner ganzen Breite abdecken. Dabei achten wir darauf, Ihnen stets von neusten Entwicklungen zu berichten, wie etwa den Apps für Immobilienmaklern oder dem Vermietungstrend AirBnb. Heute probieren wir ein neues Format aus: Die Makler-News. Das bedeutet, dass wir Ihnen einen kurzen Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der Branche geben. In unserer ersten Ausgabe berichten wir dabei über eine Vielfalt von Themen: Die Wohnungsnot in den Metropolen vs. der Wohnungsüberschuss auf dem Land, die Entwicklung des größten deutschen Wohnungsvermieters Annington, Neues aus dem Mietrecht sowie der Wohnungsmarkt in Berlin.
Zu wenig Immobilien in der Stadt — zuviele auf dem Land
Oft haben wir vom knappen Wohnraum in Deutschland und den damit steigenden Immobilienpreisen berichtet. Und wie das Handelsblatt berichtet werden tatsächlich jährlich um die 20.000 Wohnungen zu wenig gebaut (in Berlin werden es in den nächsten Jahren sogar 55.000 zu wenig sein). Was jedoch nicht so häufig Beachtung findet ist die Tatsache, dass es in den ländlichen Gegenden genau andersherum ist. Aufgrund der niedrigen Grundstückpreisen und der günstigen Zinsen nutzen viele ländliche Kommunen die Gelegenheit um durch attraktive Wohnangebote auf sich aufmerksam zu machen. Diese Rechnung geht jedoch nicht auf. Immer mehr Menschen zieht es weg vom Land und in die Großstädte. Allein im vergangenen Jahr sind es 900.000 Zuwanderer gewesen, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) herausgefunden hat. In den Großstädten dagegen wird zuwenig gebaut. In Berlin und München müsste doppelt soviel gebaut werden um den Bedarf zu decken, doch aufgrund des knappen Baulands ist dies schwierig zu erreichen. Es ist inzwischen auch nicht mehr so, dass die ostdeutschen Großstädte gemieden werden. Auch Leipzig und Dresden haben mit Wohnungsknappheit zu kämpfen und so wie es momentan aussieht wird der Wohnraum in den kommenden Jahren nur noch knapper. Ausnahmen sind derzeit nur Düsseldorf und Bremen. Sie sind die einzigen deutschen Großstädte in denen genug Wohnungen entstehen um den Wohnungsbedarf zu decken.
Das Problem von der Wohnungsknappheit in den Großstädten wird zudem durch die steigende Beliebtheit von Ein-Personen-Haushalten ergänzt, was den Quadratmeterbedarf pro Person enorm erhöht. 1999 wurden noch durchschnittlich 40 Quadratmeter pro Person genutzt–mittlerweile sind es 46 und 2030 sollen es dann sogar 52 Quadratmeter sein.
Das Problem bleibt also weiterhin bestehen: zu wenige Wohnungen in den Städten und zuviele auf dem Land. Laut des IW ist dies ein Problem der Politik. Es scheint aber vor allem einfach so, dass die Zeiten vorbei sind wo die Deutschen noch das Landleben dem Großstadtleben vorgezogen haben. In Südamerika und Asien sind Mega-Metropolen im zweistelligen Millionenbereich bereits Usus. Auch wenn dieser Trend in Deutschland noch nicht zu erwarten ist, können wir bestimmt in den kommenden Jahrzehnten damit rechnen, dass Berlin nicht die einzige deutsche Stadt mit über drei Millionen Einwohnern bleibt.