Immobilienmakler bei der Ausbildung. Wär das was für Sie?
Immobilienmakler werden — dies scheint zunächst keine große Hürde zu sein. Schließlich ist in Deutschland keine umfassende Ausbildung nötig um durchstarten zu können. Einfach nur Gewerbeschein anmelden und los geht’s. Doch führt der schnelle Weg auch zum Erfolg? Welche Ausbildungen und Fortbildungen sind zu empfehlen? Und wenn man dann Immobilienmakler geworden ist, wie kann man dafür sorgen, dass man es auch bleibt? Der MaklerScout liefert die Antworten!
Immobilienmakler werden — die ersten Schritte
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Immobilienmakler zu werden, stellt sich erst einmal die Frage, ob Sie für diesen Beruf auch geeignet sind. Dabei geht es nicht darum, über bestimmte Vorkenntnisse zu verfügen oder einen guten Schulabschluss zu haben; entscheidend ist erst einmal Ihr Charakter. Als Immobilienmakler ist man nämlich nicht angestellt, sondern sein eigener Chef und braucht daher ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Durchsetzungsvermögen. Darüber hinaus ist ein selbstsicheres und freundliches Auftreten sehr wichtig. Schließlich kommt man mit vielen Menschen in Kontakt und da spielt Sympathie und eine hohe soziale Kompetenz eine große Rolle.
Was die schulischen Voraussetzungen betrifft: bestenfalls verfügen Sie über einen Abiturabschluss eines Wirtschaftsgymnasiums, da Sie dann bereits Grundkenntnisse im Wirtschaftsbereich besitzen. Tatsächlich jedoch ist noch nicht einmal die mittlere Reife ein Muss. Dies bedeutet, dass Ihnen im Gegensatz zu vielen anderen Berufen ihre schulische Vergangenheit kein Strich durch die Rechnung machen kann. Die guten Neuigkeiten also: Sie haben es selber in der Hand — es gibt keine Ausreden!
Wenn Sie also überzeugt sind, dass Sie für diesen Beruf geeignet sind und den Willen und die Zeit haben, sich diesem Beruf ausgiebig zu widmen, dann stellt sich die Frage: Ausbildung oder keine Ausbildung?
Tatsächlich können Sie ohne weiteres sofort mit dem „maklern“ anfangen, sind dann allerdings sehr auf sich alleingestellt. Wenn Sie also noch überhaupt keine Kontakte in der Branche verfügen und keinerlei Erfahrung mit dem Berufsalltag eines Immobilienmaklers gemacht haben, dann ist eine Ausbildung wirklich zu empfehlen.
Wenn Sie allerdings bereits Erfahrungen in der Branche gesammelt haben und über das nötige Fachwissen verfügen, können Sie auch sofort loslegen. Sie brauchen lediglich einen Gewerbeschein, der Sie um die 1000 Euro kosten wird. Dann besteht jedoch immer noch die Gefahr, dass Sie keinen Überblick über das konkrete Aufgabenfeld eines Maklers haben, insbesondere über die möglichen Spezialisierungen. Deswegen sollten Sie einen Blick auf mögliche Weiterbildungen werfen, um zu sehen ob es eine Richtung gibt, die Sie besonders interessiert. So gibt es etwa:
- Haus- und Grundstücksverwalter
- Immobilienfachwirt
- Immobilienmanager
- Grundstücksgutachter
- Immobilienwirtschaft
Zudem kann es sein, dass Sie aufgrund Ihrer beruflichen und akademischen Vergangenheit bereits über so viel Vorwissen benötigen, dass eine Ausbildung gar nicht mehr nötig ist und eine Umschulung ausreicht. Sind Sie vielleicht bereits als Betriebswirt tätig gewesen und haben Sie in diesem Rahmen mit Kostenkalkulationen und ökonomischen Fragen rund ums Thema Immobilien beschäftigt? Oder vielleicht waren Sie oder sind Sie noch Assistent eines Immobilienmaklers? Auch wenn Sie im Bereich Facility-Management gearbeitet haben oder als Fachmann für Gebäudewirtschaft waren, können Sie die Ausbildung möglicherweise überspringen.
Die Ausbildung zum Immobilienmakler
Auch wenn man sich auch durchaus ohne Ausbildung als Makler durchsetzen kann, ist es jedoch wahrscheinlich, dass der Weg über eine Hochschule bzw. einen Ausbildungsbetrieb vielversprechender ist. So lernen Sie während einer Ausbildung besonders ausführlich, was es über die Branche und den Beruf zu wissen gilt und können so auch sicher gehen, auf dem neusten Stand zu sein. Schließlich ist es wichtig, die aktuelle Rechtslage zu kennen und auch über Nischenthemen Bescheid zu wissen, die in bestimmten Situation für den Gewinn eines neuen Kunden entscheidend sein können. Darüber hinaus knüpfen Sie durch den hohen Praxisanteil der Ausbildung viele Kontakte und werden bestenfalls so gut in einen Betrieb integriert, dass die Möglichkeit auf eine Anstellung besteht. Dann würden Sie zwar nicht gleich auf eigenen Füßen stehen aber könnten in einem „sicheren Rahmen“ Ihre ersten Schritte als Makler wagen und dabei von dem Erfahrungsschatz Ihrer Kollegen profitieren.
Wer möchte, kann sich auch über die IHK zertifizieren lassen um sich dann „Geprüfter Immobilienkaufmann“ nennen zu können. Diese Bezeichnung kann unter Umständen kaum Auswirkungen auf das Berufsleben haben; auf der anderen Seite kann sie Vertrauen schaffen und kann damit den gewissen Unterschied ausmachen, wenn Sie es mit einem zögernden potentiellen Kunden zu tun haben.
Was man als Makler wissen und können muss
Zum Abschluss möchte ich Ihnen noch mit auf den Weg geben, was Sie in diesem Beruf wissen und können müssen. So können Sie sich ein Bild machen, was Sie schon „drauf haben“ und was Sie sich noch aneignen müssen.
Hier ein Überblick über das Tätigkeitsfeld eines Maklers
- Sie sollten Sich mit Kundenberatung und -betreuung auskennen
- Sie müssen Kostenkalkulierungen durchführen
- Sie müssen mit Buchhaltung umgehen, auch wenn Sie diese „outsourcen“ können
- Sie sollten Merkmale von Gebäuden schnell einschätzen können (Wieviel ist das Gebäude wert? Was für eine Zielgruppe könnte sich dafür interessieren? Wie wird eine Wohnung zur Eigentumswohnung ?
- Sie müssen den Immobilienmarkt gut kennen (Wo finden Sie potentielle Objekte und Kunden?)
- Sie müssen Kenntnisse in Immobilienbetriebswirtschaft besitzen
Dies sind nur einige Beispiele und in einem weiteren Post werde ich Ihnen bald die Tätigkeiten näher erläutern.
Bis dahin, vergessen Sie nicht: Wenn Sie wirklich Immobilienmakler werden wollen, dann können Sie das!
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