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Wie kann ich einen guten Makler finden?

Wer geneigt ist, sein Vermögen in Grundeigentum zu binden, geht einerseits einen sicheren Weg, indem er es den volatilen Finanzmärkten vorenthält. Dennoch bleiben Hürden: Wo findet sich ein geeignetes Objekt? Oder andersherum – die Immobilie soll veräußert werden – was sind die optimalen Verkaufsbedingungen für das bestmögliche Ergebnis?

Wenn das Beobachten des Immobilienmarktes nicht zu den bevorzugten Freizeitbeschäftigungen zählt, tut ein Interessierter gut daran, einen Immobilienmakler zurate zu ziehen. Doch auch in diesem Fall ist zunächst Vorsicht geboten – die Berufsbezeichnung „Makler“ ist nicht geschützt, sodass jeder sich als ein solcher ausgeben kann. Zwar ist es richtig, dass es unter den Verkaufsmaklern weit weniger schwarze Schafe gibt als unter den Vermietungsmaklern. Dennoch lohnt sich das genaue Prüfen, denn schließlich geht es bei dem Kauf oder Verkauf einer Immobilie um eine erhebliche Summe. Sie fragen sich also: Wie kann ich einen guten Makler finden? Wie erkenne ich ihn?

Hauskaufvertrag

Hauskaufvertrag

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Was macht einen seriösen Makler aus?

Der Immobilienverband Deutschland (IVD) (Link zu: http://www.ivd.net/der-bundesverband/immobilienverband-ivd.html) nennt einige Merkmale, die einen seriösen und professionellen Makler ausmachen. Schließlich ist es wie bei anderen Berufsständen auch: Die Mitgliedschaft in einem angesehenen Berufsverband sowie der Nachweis einer abgeschlossenen Fachausbildung oder eines Studiums zeugen von Qualität.

Um alle Attribute des kompetenten Maklers vor Augen zu haben, lohnt sich die Orientierung an der folgenden Checkliste:

  1. Kenne den Markt!

Ein guter Makler kennt zunächst den Markt. Er kann Preise, Mieten und Marktentwicklungen nennen und beurteilen. Dass kompetenten Maklern zudem Angebot und Nachfrage des jeweiligen Immobiliensegments geläufig sind und sie sich um alle wichtigen Unterlagen rund um die Transaktion kümmern, ist selbstverständlich. Aufgrund seines Fachwissens kann ein kompetenter Makler für die jeweilige Immobilie realistisch erzielbare Verkaufspreise oder Mieten nennen.

  1. Zeige deine Expertise!

Wer einen Makler beauftragen möchte, hat jedes Recht, diesen nach seinen Fachqualifikationen zu fragen. Gut ist, wenn der Gefragte einen Berufsabschluss zum Immobilienfachmann/-fachfrau, zum Kaufmann/-frau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft oder gar ein abgeschlossenes Studium zum Betriebswirt des Grundstücks- und Wohnungswesens vorweisen kann. Obwohl der Nachweis dieser Kenntnisse eine sehr gute Grundlage ist, bringen diese nicht viel, wenn sie seit 20 Jahren nicht aufgefrischt wurden. Sicherheit über die Aktualität der Kenntnisse gibt die Mitgliedschaft in dem Berufsverband IVD: Dieser verlangt von seinen Mitgliedern die jährliche Teilnahme an Fortbildungen.

  1. Was ist dein Spezialgebiet?

Wie in zahlreichen anderen Branchen auch, sorgt eine Spezialisierung für besondere Kenntnisse und herausragendes Fachwissen. Ebenso im Bereich Immobilien. So sollte ein Großstadtmakler sich auf ein bestimmtes Segment wie Gebäudetypologien oder Nutzungsarten fokussiert haben. Ist ein Makler eher im ländlichen Raum tätig, soll er sich am besten auf eine Region beschränken, diese aber umso besser kennen.

Gute Beratung vom Immobilienmakler

Gute Beratung vom Immobilienmakler © yuu | fotolia.de]

  1. Zeig, was du kannst!

Erfahrene und erfolgreiche, ergo seriöse, Makler können überzeugende Referenzen nachweisen. Diese können sie zumindest mit Bildmaterial und Adressen belegen, optimal verfügen sie über positive Kundenstimmen. Makler, die sich ihrer guten Arbeit sicher sind, haben zudem kein Problem damit, den Kontakt zu bestehenden Kunden herzustellen. Auf diese Weise können neue Kunden sich Beurteilungen aus erster Hand einholen.

  1. Zeig, was du machst!

Transparenz zu schaffen und ihren Kunden klar und deutlich zu zeigen, was sie zu zahlen haben, jedoch auch, was genau die Leistung für das Geld ist: für professionelle Makler selbstverständlich. Ausführliche Beratungsleistungen sowie – bei Verkaufsaufträgen – ungefragtes Informieren über durchgeführte Besichtigungen und Marketing-Maßnahmen soll Standard sein.

  1. Gib’s mir schriftlich!

Wer in der Immobilienwirtschaft per Handschlag Geschäfte tätigen möchte, ist auf keinen Fall professionell und erst recht nicht seriös. Ein korrektes Vorgehen erfordert das schriftliche Fixieren von Abmachungen. Zusätzlich ist es für einen professionellen Makler üblich, mit dem Verkäufer einen Maklervertrag aufzusetzen. Hierin enthalten: genaue Bezeichnung der Dienstleistungen, die Laufzeit des Vertrages, Provisionshöhe (nur bei erfolgreicher Vermittlung!) und Auflösungsmodalitäten. Vor allem mit dem letzten Punkt ist auch der Kunde abgesichert für den Fall, dass er die Zusammenarbeit beenden möchte.

  1. Und wenn es schiefgeht?

Professionelle Makler haben eine sogenannte Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Selbst dem Besten seiner Zunft kann einmal ein Fehler unterlaufen. Ist der Immobilienmakler derart versichert, sind beide Parteien vor weiteren finanziellen Schäden geschützt. Wer also seinen Kunden gegenüber Aussagen tätigt wie: „Da geht schon nichts schief“, anstatt eine Versicherungspolice nachzuweisen, sollte auf keinen Fall als Dienstleister in Betracht gezogen werden. Tipp: Wer als Makler Mitglied im IVD ist, ist verpflichtet, eine solche Versicherung abzuschließen. Damit genügt auch der Nachweis über diese Mitgliedschaft.

  1. Gewinn mein Vertrauen!

Bei einem professionellen Makler steht die Kundenpersönlichkeit im Mittelpunkt. Die individuellen Vorstellungen, aber auch die wirtschaftliche Situation des Kunden bilden die Grundlage für die Vorschläge, die der seriöse Makler ihm macht. Ein solcher Dienstleister sagt offen, dass er ein Netzwerk aus Experten um sich hat und wer das ist. Im Alleingang sind alle notwendigen Maklertätigkeiten nicht zu bewältigen – wer das behauptet, ist keinesfalls professionell!

Darüber hinaus erläutert der seriöse Makler genau, wie sein geplantes Vorgehen ist oder wie sich die Marktsituation für die betreffende Immobilie darstellt. Zudem hat er genaue Vorstellungen der anstehenden Zeiträume, notwendiger Formalitäten und seines zu erwartenden – und zu bezahlenden – Aufwandes.

Vor allem aber wird ein vertrauenswürdiger Makler nie Zeitdruck aufbauen. Auch wird er keine Einwände gegen die Vertragsprüfung durch einen Dritten, etwa einen Anwalt, erheben.

  1. Nenn mir einen Preis!

Der Wert einer Immobilie lässt sich nicht aus dem Ärmel schütteln! Im Gegenteil: Um eine belastbare Summe nennen zu können, nimmt ein professioneller Makler sich ausreichend Zeit zur Prüfung. Er betrachtet zum Beispiel die Lage, den Gebäudezustand und bezieht preishebende Faktoren wie durchgeführte Sanierungen oder einen vorhandenen Energieausweis in seine Kalkulation mit ein.

 

von Gina Patricia Doormann, freie Journalistin

 

Kommentare

Von René Atz-Asen Veröffentlicht 11. März 2015 12:43 Reply

Finde die im Beitrag genannten Merkmale, wie man einen guten Immobilienmakler erkennen kann, richtig. Man sollte beispielsweise auch noch auf folgendes achten:

1. Unternehmensauftritt
Hat der Immobilienmakler eine gepflegte und aussagekräftige Homepage.

2. Angebot des Immobilienmaklers
Versucht der Immobilienmakler möglichst viele Angebote zu haben oder präsentiert er ausgewählte Angebote optisch ansprechend?

3. Betreuung
Haben Sie im Verlauf der Zusammenarbeit mit dem Immobilienunternehmen einen Hauptansprechpartner, der Sie bis zum erfolgreichen Auftragsabschluss betreut oder werden Sie von mehreren Immobilienmaklern gleichzeitig betreut.

4. Referenzgeber
Ist der Immobilienmakler bereit, zu seinen Referenzgebern einen direkten Kontakt herzustellen, damit sich ein potentieller Auftraggeber aus erster Hand über den Immobilienmakler informieren kann.

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