Der Immobilienmarkt in Deutschland—ein Paradies für Investoren?

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 14. April 2015
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Immobilienmarkt Deutschland

Immobilienmarkt Deutschland (Foto grapix / depositphotos.com)

Ist der Immobilienmarkt in Deutschland wirklich so anlagesicher wie immer behauptet wird? Gibt es denn überhaupt noch günstige Immobilien zu erwerben? Und mit was für einer Rendite kann gerechnet werden?

Wer sich derzeit Gedanken darüber macht, ob er sein Geld in Immobilien anlegen soll hat viele Fragen. Wir vom MaklerScout beantworten sie!

 

Der Immobilienmarkt für Eigenheim-Interessierte

 

Es ist allseits bekannt, dass die Inflation höher als die Zinsrate ist, weswegen Geld auf dem Sparkonto nicht sonderlich gut aufgehoben ist. Immobilien dagegen gewinnen aufgrund der steigenden Nachfrage nach Wohnraum dagegen verlässlich an Wert, weswegen eine Investition in ein Eigenheim grundsätzlich zu empfehlen ist.

 

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie von Interhyp haben ganze 80 Prozent der Deutschen den Wunsch im eigenen Zuhause zu wohnen. Allerdings lassen die wenigsten diesen Wunsch auch Wahrheit werden, aus Angst vor der finanziellen Belastung und aus Zweifel, ein passendes Wohnobjekt zu finden. Die Furcht vor den Schulden scheint allerdings zunächst unberechtigt, schließlich sind die Zinsen auf Rekordtief. Und wer kein passendes Haus findet, kann sich einfach eins Bauen, auch die Bauzinsen sind besonders günstig.

 

Woran der Traum von Eigenheim allerdings durchaus scheitern könnte ist das nötige Eigenkapital. Ein zukünftiger Bauherr sollte 20 Prozent des Hauspreises selber aufbringen können, dafür bekommt er dann allerdings auch ein Baudarlehen von 100 000 Euro für unter 400 Euro im Monat! Wichtig ist hierbei allerdings die Tilgungsquote zu beachten. Bei einer niedrigen Quote droht nämlich eine hohe finanzielle Last sobald die Zinsen wieder ansteigen.

 

Wer nicht selber Bauen will steht zunächst vor der Herausforderung ein Haus oder eine Wohnung zu finden, die sich nicht nur in der Wunschlage befindet sondern auch über die Jahr hinaus an Wert gewinnen wird, damit sie auch eines Tages mit Gewinn verkauft werden kann.

 

Tatsächlich ist die Lage hierbei ausschlaggebend. Im schlimmsten Fall ist das Objekt eines Tages unverkäuflich und muss zwangsversteigert werden. Deswegen sind Immobilien in den Großstädten besonders beliebt. Aufgrund der hohen Zuwanderungsraten ist hier die Nachfrage mindestens jahrzehntelang gesichert und derzeit sind die Preise noch niedrig genug, dass man sich auch in den größeren Städten ein Eigenheim leisten kann. Derzeit sind etwa die östlichen Bezirke Berlins besonders erschwinglich, während in München dagegen durchschnittlich fast die Hälfte des Einkommens für Immobilienfinanzierung ausgegeben werden muss.

 

 

Der Immobilienmarkt für Kleinanleger

Wer sein Geld auf dem Immobilienmarkt anlegen möcht , kann dies wegen der niedrigen Zinslage auch aus reinen Investitionsgründen tun—das heißt, er fungiert als Kleinanleger und hat es nicht darauf abgesehen in ein Eigenheim zu investieren.

Insbesondere in den deutschen Großstädten steigen die Immobilienpreise allerdings, weswegen es für Kleinanleger immer schwerer wird am Boom teilzuhaben. Deswegen wird das Konzept des Crowdinvestments populärer, auf das sich schon einige deutsche Startups spezialisiert haben. Diese Firmen sammeln Geld mit dem Versprechen auf bis zu sechs Prozent Zinsen im Jahr um dieses dann in Bauprojekte zu investieren. Aufgrund der unablässigen Nachfrage auf dem Immobilienmarkt kann sich dieses Konzept durchaus durchsetzen, birgt aber gleichzeitig das Risiko das eingesetzte Geld zu verlieren, da es schlecht geschützt ist—zudem wird der Anleger nicht an Wertsteigerungen der Immobilien beteiligt. Es wäre jedoch keine Überraschung, wenn sich trotzdem genug Kleinanleger finden würden, das Risiko einzugehen. Schließlich sind die Immobilienpreise im deutschen Großraum im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent gestiegen—in den Großstädten sind es weitaus mehr. Das Potential um durch Immobilieninvestitionen Geld zu verdienen ist also auf jeden Fall vorhanden.

Eine weitere riskante Möglichkeit in Immobilien zu investieren sind geschlossene Immobilienfonds. Hierbei muss der Anleger mindestens 10.000 Euro investieren und kann erst dann profitieren sobald die betroffene Immobilie gewinnbringend verkauft werden konnte. Zudem ist es nicht möglich vorzeitig auszusteigen um seinen Einsatz zurück zu bekommen, man muss meist über 10 Jahre warten, bis die Anlage zurückgezahlt wird—hoffentlich mit Gewinn. Zudem kann man während der Anlegelaufzeit nicht spontan einsteigen—deswegen auch der Begriff „geschlossener“ Immobilienfonds.

Beim offenen Immobilienfonds dagegen kann der Kleinanleger jederzeit einsteigen und das auch mit weitaus kleineren Beträgen. Außerdem wird das Anlagekapital von den Fondsverwaltern im Gegensatz zu den geschlossenen Immobilienfonds in verschiedene Objekte angelegt, was das Risiko auf den Verlust der Investition deutlich senkt. Dies bedeutet allerdings auch, dass der Anleger nicht im Vorhinein weiß, in was für Projekte er investiert, da sich das aktuelle Portfolio jederzeit ändern kann. Jeder der in einen Immobilienfonds investiert, sollte sich zudem bewusst machen, dass es in Krisenzeiten schwer werden kann, sein Geld schnell wieder zurückzubekommen, da sich Immobilien nun mal nicht schlagartig verkaufen lassen. Allerdings sind die Zinsen derzeit so niedrig, dass sie von der Inflation aufgefressen werden und das Geld deswegen in Immobilienfonds durchaus gut aufgehoben ist—immerhin beträgt die Rendite hier bis zu drei Prozent.

Eine weitere Investitionsmöglichkeit für Kleinanleger ist der Erwerb von Aktien in Immobiliengesellschaften. Diese haben in den letzten Jahren sehr gute Werte vorweisen können und zumindest in diesem Jahr schaut es auch weiterhin vielversprechend aus. Allerdings sind auch diese Aktien vor der Unberechenbarkeit des Aktienmarkts nicht geschützt—da hilft auch der sicherste Immobilienmarkt nichts.

 

 

 

Kommentare

Von Steffen Veröffentlicht 6. August 2016 18:15 Reply

Als Unternehmen einen Investitionskredit zu bekommen, ist in der heutigen Zeit leider sehr schwer geworden, obwohl das meiner Meinung nach der sinnvollste Kreditgrund überhaupt ist. Viel eher werden Verbraucherkredite vergeben die meiner Einschätzung her wenig Sinn machen.

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