Maklernews: das Neuste vom Immobilienmarkt – 23.8.2016

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 23. August 2016
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Was tut sich auf dem Immobilienmarkt?

Wenn Sie dem Blog vom Maklerscout schon eine Weile folgen, dann wissen Sie, dass wir die Immobilienbranche und den Beruf des Immobilienmaklers in seiner ganzen Breite abdecken. Dabei achten wir darauf, Ihnen stets von neusten Entwicklungen zu berichten, wie etwa dem Immobilienmakler auf dem Land oder Maklerstartups. Heute präsentieren wir Ihnen die Makler-News. Das bedeutet, dass wir Ihnen einen kurzen Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der Branche geben.

Vermieter umgehen Mietpreisbremse

Hilft dem Vermieter die Mietpreisebremse zu umgehen: die Wärmedämmung (Fotolia.com / maho)

Hilft dem Vermieter die Mietpreisebremse zu umgehen: die Wärmedämmung (Fotolia.com / maho)

Die Mietpreisbremse erzielt in Deutschland nach wie vor nicht den gewünschten Effekt. Zwar gibt es jetzt in einigen Großstädten die Regel, dass Mieterhöhungen nicht mehr als zehn Prozent der ortsüblichen Miete betragen dürfen, aber viele Vermieter umgehen diese Hürde. Das liegt zum einen daran, dass kaum Kontrollen durchgeführt werden.  Allerdings gibt es auch einige Tricks mit welchen Vermieter die Mietpreisbremse umgehen können. So darf die Miete zu mehr als 10 Prozent erhöht werden, wenn eine energetische Sanierung durchgeführt wird. Dann werden nämlich 11 Prozent der Sanierungskosten auf den Mieter umgelegt.

Wie der Focus berichtet muss in einem aktuellen Fall eine Berliner Familie eine Mieterhöhung von 79 Prozent in Kauf nehmen weil der Vermieter an der Außenwand eine neue Wärmedämmung anbringt. Doch damit handelt der Vermieter genau so wie die Bundesregierung sich es wünscht. Sie möchte dafür sorgen, dass bis 2050 zehn Prozent der Immobilien in Deutschland energieeffizient saniert werden.

Dabei ist es umstritten ob eine Wärmedämmung an der Außenfassade überhaupt zu einem Energieersparnis führt. In Bezug auf die Berliner Familie meinte ein Experte sogar, dass es 50 Jahre dauern würde, bis ein Ersparnis zu einem bemerkbaren Ersparnis führen würde.

Darüber hinaus hat der Mieter kein Mitspracherecht in Bezug auf geplante Sanierungsmaßnahmen. Er muss sie über sich ergehen lassen und sie über die erhöhte Miete mitbezahlen – im Extremfall kann er sich dies nicht leisten und muss kündigen.

Immerhin muss der Vermieter bevorstehende Sanierungsmaßnahmen drei Monate vorher schriftlich ankündigen und über die voraussichtliche Länge der Bauarbeiten sowie die Mieterhöhung informieren. Mieter sollten sich in einem solchen Fall genau anschauen, wie sich die Baukosten zusammensetzen. Es kann nämlich sein, dass der Vermieter Instandhaltungskosten mitberechnet für die er tatsächlich selber aufkommen muss. Der Vermieter darf zudem keine Finanzierungskosten oder Reparaturkosten auf den Mieter umlegen.

Bauen mit Crowdfunding boomt

Mit Geld aus der Crowd wird gerne gebaut (Fotolia)

Mit Geld aus der Crowd wird gerne gebaut (Fotolia)

Immobilien sind das beliebteste Crowdfunding-Segment in Deutschland, wie das Portal iFunded.de in einer Studie herausgefunden hat. Im ersten Halbjahr 2016 wurden demnach 10,5 Millionen an Kapital mittels Crowd-Investments finanziert. Das Gesamtvolumen der finanzierten Projekte betrug dabei 424 Millionen Euro.

Der Gründer und Geschäftsführer von iFunded.de, Michael Stephan, erklärt die Beliebtheit des Crowdfundings wie folgt: „Immobilienanlagen sind im Niedrigzinsumfeld beliebt, weil sie noch vergleichsweise hohe Zinsen bieten. Herkömmliche Anlageformen, etwa geschlossene Immobilienfonds, sind für viele Menschen aber nur schwer zugänglich und oft erst ab fünfstelligen Beträgen überhaupt erst investierbar.“

Damit senke diese Funding-Variante die Einstiegshürde und öffne die Möglichkeit der Immobilieninvestitionen einer breiten Bevölkerung. So liegt der durchschnittliche Investitionsbetrag bei lediglich 387 Euro, was auch an der unkomplizierten Online-Abwicklung und Gebührenfreiheit liegt.

Besonders beliebt ist das Crowdfunding von Immobilienprojekten in Hamburg (13,3 Millionen Euro Crowd-Kapital insgesamt). Es folgen mit weitem Abstand die Finanzierung eines Luxushotels in Schleswig-Holstein (7,5 Millionen) sowie der Standort Berlin (7,4 Millionen).

75 Prozent der gesammelten Investments wurden dabei in Wohnimmobilien gesteckt. Zudem waren es vor allem Neubauprojekte, die gefördert wurden. Darüber hinaus wurde auch in Sanierungs- oder Revitalisierungsprojekte investiert.

In einem Interview mit der Gründerszene geht Finanzexperte Manuel Kay noch einmal ausführlicher auf das Thema ein. Darin meint er auch, dass es durchaus realistisch ist 5% Rendite auf seine Anlage zu bekommen. Allerdings sei es schwer abzuschätzen, wie hoch das Risiko der Anlage ist wenn man sich in der Immobilienbranche nicht auskenne.

Grüne fordert Bau von einer Million Sozialwohnungen

Laut Fraktionsvorsitzender Katrin Göring-Eckardt müssen in den deutschen Innenstädten eine Million Sozialwohnungen entstehen, um die soziale Kluft zwischen Geringverdienern und Gutverdienern zu schließen.

Göring-Eckardt: „Hier leben die einen, die es geschafft haben, und dort die anderen, die schon gar nicht mehr daran glauben, selbst den Aufstieg zu schaffen….Ziel muss sein, heruntergekommene Stadtviertel wieder so aufzuwerten, dass auch wieder Menschen aus der Mittelschicht angezogen werden.“

In dem Interview mit der Welt am Sonntag betonte die Politikerin zudem, dass sie begrüße, die Zuständigkeit für den sozialen Wohnungsbau wieder bei Bund und Ländern gemeinsam zu sehen. Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte nämlich erst kürzlich erklärt, dass eine Grundgesetzänderung nötig sei um der Bundesregierung wieder Mitspracherecht in Sachen sozialer Wohnungsbau zu geben, nachdem die Föderalismus-Reform den Ländern die alleinige Zuständigkeit übertragen hatte.

Ambitioniertes Bauvorhaben: Die Grünen fordern eine Million Sozialwohnungen(Gerhard Seybert - Fotolia.com)

Ambitioniertes Bauvorhaben: Die Grünen fordern eine Million Sozialwohnungen(Gerhard Seybert – Fotolia.com)

 

Kommentare

Von Chris Rezpkar Veröffentlicht 19. November 2016 9:02 Reply

Guten Tag,
das mit der Mietpreisbremse ist mir neulich bei einer teuren Gewerbeimmobilie in der Innenstadt aufgefallen.Dürfen Makler da die Kosten an den Mieter absetzten??? Bei normalen Mietobjekten ist das ja nicht der Fall.
Würde mich über eine Antwort freuen.
Danke für Ihren Blogartikel

Chris

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