Was tut sich auf dem Immobilienmarkt?
Wenn Sie dem Blog vom Maklerscout schon eine Weile folgen, dann wissen Sie, dass wir die Immobilienbranche und den Beruf des Immobilienmaklers in seiner ganzen Breite abdecken. Dabei achten wir darauf, Ihnen stets von neusten Entwicklungen zu berichten, wie etwa den Immobilienmakler auf dem Land oder Maklerstartups. Heute präsentieren wir Ihnen die Makler-News. Das bedeutet, dass wir Ihnen einen kurzen Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der Branche geben.
Neuer Trend: Häuser in Wohnungsgröße
Aufgrund der immer höheren Nachfrage nach Grundstücken werden nun auch häufig kleine Grundstücke von Bauherren in Betracht gezogen. Das Resultat: Häuser, die zwischen 70-100 Quadratmeter groß sind und damit für Singles eine Alternative zur Eigentumswohnung werden.
Auch für Senioren ist der Trend interessant. Wenn die Kinder ausgezogen sind, fühlt sich das Haus häufig zu groß an und gleichzeitig wollen sie nicht unbedingt in eine Wohnung zurück.
Zudem gibt es in vielen Gegenden einfach nicht mehr genug Grundstücke, die groß genug für Einfamilienhäuser sind. Kleine Häuser bieten die Möglichkeit „Lückenfüll-Grundstücke“ oder komplizierte geschnittene Flächen zu nutzen.
Gas- und Ölheizungen sollen bis 2030 verboten werden
Der aktuelle Klimaschutzplan der Bundesregierung sieht vor Gas- und Ölheizungen in Wohn-Neubauten ab 2030 zu verbieten. Dabei steht noch gar nicht fest, wie dies technisch zu lösen ist und dennoch sind erhöhte Kosten für Immobilienbesitzer und Mieter bereits abzusehen. Nicht nur ist so oder so mit steigenden Strompreisen zu rechnen aber der Ersatz von fossilen Heizmethoden erfordert eine hohe finanzielle Investition. So werden Bauherren auf den Einbau von Wärmepumpen angewiesen sein, welche viel Strom verbrauchen. Zum Vergleich: eine Kilowattstunde Erdgas kostet 6,23 Cent während eine Kilowattstunde Strom 23 Cent an Kosten mit sich bringt.
Die Initiative „Zukunft Erdgas“ behauptet sogar, dass auf jeden Haushalt Kosten um die 50.000 Euro zukommen werden – insgesamt 2 Billionen Euro.
Zusätzlich problematisch könnte die Lärmentwicklung sein, da die Ventilatoren von Luftwärmepumpen schnell laut werde. Weniger problematisch sind Wärmepumpe, die mittels Tiefenbohrung auf Erdwärme zurückgreifen. Diese sind wiederum besonders teuer zu installieren und sind zudem technisch nicht immer zu bewerkstelligen.
Allerdings sind Luftwärmepumpen laut Ingrid Vogler vom Wohnungsunternehmen-Verband wiederum nur bis zu bestimmten Gebäudegrößen geeignet. Sollarzellen sind auch keine Alternative weil auf sie im Winter kein Verlass ist. Eine passende Technologie um das Vorhaben der Bundesregierung adäquat umzusetzen gibt es also nicht.
Ganz davon abgesehen ist das Stromnetz auf einen solchen starken Anstieg des Energieverbrauchs nicht vorbereitet. Die Strom-Infrastruktur muss also ausgebaut werden und die privaten Stromkunden sind die Leidtragenden, weil die Kosten auf sie umgelegt werden.
Wie die Welt berichtet besagt der Klimaschutzplan:
„Um langfristig einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen, muss deutlich mehr und deutlich schneller in die energetische Optimierung des heutigen Bestands investiert werden. Spätestens im Jahr 2030 darf die energetische Güte nach der Sanierung nur noch in Ausnahmefällen den Neubaustandard um 40 Prozent überschreiten.“
Die Energie-Flatrate kommt
Wie heise.de berichtet, steht Deutschland vor der Einführung erster Energie-Flatrates. Dies bedeutet, dass Bewohner eine Komplettmiete bezahlen werden, welche Mietzins, Heizung, Strom und sogar Kosten für ein E-Auto beinhaltet. Die Kosten: 1,5 Euro pro Quadratmeter gegenüber den sonstigen durchschnittlich 2 Euro Nebenkosten. Diese Kostenreduzierung wird durch Photovoltaik-Anlagen erreicht.
Allerdings ist ein Kritikpunkt, dass für den Verbraucher nicht zu erkennen kennen ist, was seine Energie-Kosten konkret sind, da keine Aufschlüsselung angeboten wird.
Experten warnen vor Immobilienblase
Die sprunghaft ansteigenden Immobilienpreise lässt Experten an der Stabilität des Markts zweifeln. So warnte etwa Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, vor der Großzügigkeit der Europäischen Zentralbank /EZB). Und auch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) ist besorgt. Sie sagte damals schon die Blase in Amerika voraus und befürchtet nun, dass in Deutschland Ähnliches passieren könnte. Besonders die Steigerungsrate der Preise von zehn Prozent über dem Durchschnitt bereitet ihnen Sorge. Laut BIZ hat die Blase damit bereits offiziell begonnen.
Die nackten Zahlen sprechen durchaus für diese These. 2015 wurden mit Immobilien zum ersten Mal überhaupt 200 Milliarden Euro umgesetzt und die deutschen Großstädten haben mit Preissteigerungen über 30 Prozent innerhalb der letzten fünf Jahre zu kämpfen.
Auf der anderen Seite ist das Verhältnis von Immobilienpreisen zum Pro-Kopf-Einkommen trotz starken Ansteigens noch nicht alarmierend. In anderen OECD Ländern ist es deutlich höher. Zum Ausruhen lädt diese Tatsache allerdings nicht ein. Momentan deutet alles darauf hin, dass die Industrie die Preise weiter nach oben treibt um das Preispotential voll auszunutzen. Sollte die Arbeitslosigkeit in Deutschland und damit verbunden das Einkommensniveau sinken, könnte der Boom ein abruptes Enden nehmen. Dies würde wiederum die Arbeitslosigkeit antreiben und die wirtschaftliche Stabilität der Republik bedrohen.
Trotz aller Warnzeichen ist eine Immobilienkrise wie in den USA allerdings nicht zu befürchten. Dies hat vor allem mit dem Verhalten der deutschen Kreditnehmern zu tun. Sie nutzen die guten Konditionen aus um ihre Schulden schnellstmöglich abzubezahlen.
Hinterlasse einen Kommentar