Interview mit Immobilienmakler Thomas Tetzlaff über den Immobilienmarkt Berlin
Thomas Tetzlaff ist Inhaber des Berliner Maklerbüros Tetzlaff Immobilien und einer der ersten Kunden des MaklerScout.
Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Vermittlung eines exklusiven Projekts in Berlin-Mitte – ein Büro- und Geschäftshaus in Toplage „Unter den Linden“.Solche Deals sind heutzutage durch Finanzierungsprobleme und Finanzkrise bemerkenswert; was können Sie uns zur Vermittlung sagen?
Vielen Dank! Leider momentan keine Details, nur dass es sich um einen namhaften Privatinvestor handelt, der bereits in den vergangenen Jahren in Berlin als Investor sehr aktiv war und mit dem wir schon seit Jahren zusammenarbeiten. Es handelt sich um ein aufwendig restauriertes und teilweise unter Denkmalschutz stehendes Eck-Gebäude mit sehr repräsentativen Büro- und Handelsflächen.
Wie sieht Ihre Beratung aus?
Wir bieten grundsätzlich eine Kundenbetreuung mit einem hohen Service-Niveau an (im Übrigen auf Basis einer ca. 15-jährigen Arbeit im Berliner Anlage-Immobiliengeschäft) und versuchen, bereits bei den ersten Gesprächen die Vorstellungen des Verkäufers mit den Ideen des Käufers in Einklang zu bringen. Auch nach dem Notariat stehen wir unseren Mandanten mit unserer Dienstleistung zur Verfügung und sind immer nur an langfristigen Kundenkontakten interessiert.
Welches sind die typischen Probleme bei einer Immobilienvermittlung und welche Lösungsansätze empfehlen Sie?
Eines der großen Problem ist die Akzeptanz des Immobilienmaklers und das Vertrauen, welches sukzessive aufgebaut werden muss. Ich empfehle grundsätzlich einen offenen Umgang, zuverlässiges Arbeiten mit einer hohen Transparenz und ein professionelles Vorgehen, welches auch Fehler eingestehen kann – immer mit dem allseitigen Fokus auf die erfolgreiche Immobilientransaktion, die alle Interessen berücksichtigt.
Gibt es für bestimmte Immobilientypen Stammkunden?
Ja, jeder erfahrene Immobilienmakler verfügt über seinen Kundenstamm, der sich aus regionalen und institutionellen Anlegern zusammensetzt. Die Quote der ausländischen Investoren, die den Markt bisher beherrschten, hat sich jedoch verringert.
Welche Strategien werden von institutionellen Anlegern verfolgt?
Die institutionellen Anleger kennen den deutschen Immobilienmarkt mit seinen Besonderheiten im Hinblick auf regionale Unterschiede und Großstadtlagen mit hohem Potenzial mittlerweile sehr genau. Die Konzentration liegt weiterhin bei gut vermieteten Büro- und Geschäftshäusern in den Toplagen der deutschen Metropolen. Investitionen in Discountmärkte auf der ‘Grünen Wiese’ mit bonitätsschwachen Mietern und nicht gewachsenem Umfeld stehen derzeit weniger hoch im Kurs.
Welche Marketingwerkzeuge nutzen Sie?
Solche, die erfolgsversprechend sind und die auf einer seriösen Basis mit Erfahrungswerten stattfinden. Detaillierter würde ich hierauf ungern eingehen…
Wie wichtig sind Internetplattformen—Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Wichtig als ergänzendes Verkaufsmittel; in bestimmten Geschäftsfeldern unerlässlich, jedoch immer nur im Falle einer möglichen und sicheren Veröffentlichung und als Ergänzung zum persönlichen Kontakt!
Worauf sind Sie spezialisiert und sollte man sich überhaupt spezialisieren?
Im Geschäftsfeld der Anlageimmobilie. Ich denke, ohne Spezialisierung mit einem ‘Bauchladen’ an diversen Angeboten geht es in die falsche Richtung. Wir handeln schließlich mit Informationen, die so speziell wie nur möglich sein sollten.
Mit welcher durchschnittlichen Vermarktungsdauer sollten Verkäufer oder Vermieter rechnen?
Das lässt sich schwer beantworten. Wir hatten Projekte, die in 2 Wochen von A-Z erledigt waren, aber auch solche, die 2 Jahre bis zur endgültigen Abwicklung dauerten. Das hängt von zahlreichen Faktoren ab. Grundsätzlich sollte ein Makler rechtzeitig und mit einer vertraglich gesicherten Basis vom Verkäufer oder Vermieter beauftragt werden.
Welche Preisentwicklung erwarten Sie in Berlin?
Der Berliner Immobilienmarkt unterliegt aufrund seiner Vielfältigkeit keiner einheitlichen Preisentwicklung. In nachgefragten ‘Szene- und 1A-Lagen’ sind Preissteigerungen möglich. Insgesamt dürfte im Wesentlichen ein stabiles Preisniveau bei Wohnimmobilien zu verzeichnen sein. Da bei Wohn- und Geschäftshäusern hohe Faktoren in diesem Jahr eher ausblieben, ist eine rückläufige Preistendenz je nach Lage wahrscheinlich. Inwieweit der Markt in der Hauptstadt von der Finanzkrise im kommenden Jahr beeinflust wird, bleibt abzuwarten. In jedem Fall ist die Immobilien als Anlageart weiterhin empfehlenswert!
Was würden Sie jungen Kollegen raten, die sich als Makler selbstständig machen wollen?
Kaufen Sie sich nicht den § 34c ohne eine solide Ausbildung und orientieren Sie sich an wichtigen Grundwerten wie Fairness und Seriosität für eine sichere geschäftliche Zukunft. Bleiben Sie immer ehrenhaft, bilden Sie sich weiter und haben Sie Mut!
Vielen Dank für das Interview!